Die Geschichte von Ankarsrum (Teil 5) - die Entwicklung im späten 20. Jahrhundert

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden bei "Bruket" in Ankarsrum neben anderen Haushaltsgeräten auch emaillierte Gusseisenbadewannen hergestellt. Die Produktionskapazität war jedoch auf nur vier Stück pro Tag begrenzt. Mitarbeiter aus Ankarsrum wurden nach Deutschland geschickt, um von den etablierten Unternehmen zu lernen, wie man effizienter produzieren kann, und die Produktionskapazität stieg schließlich auf 30 000 Stück pro Jahr. Der Geschäftsführer Jonas Spånberg besuchte das schwedische Unternehmen Gustavsberg, das in eine neue Technologie investiert hatte, die die Herstellung von Badewannen aus Blech ermöglichte. Jonas Spånberg erkannte, dass dieser Technologiewandel die Badewannenindustrie völlig verändern würde, und beschloss, die Badewannenproduktion zu veräußern und sich aus ihr zurückzuziehen.

Zu dieser Zeit verschärfte sich der Wettbewerb für andere Produkte, und dem Unternehmen fehlten die Mittel für die Entwicklung neuer Produkte. Daher schien es für die Familie Spånberg die beste Option zu sein, sich zurückzuziehen und das Unternehmen zu verkaufen. Der schnell wachsende Küchengeräteriese Electrolux zeigte sich an einer Übernahme des Unternehmens interessiert, vor allem weil er die Kontrolle über das neue Ankarsrum-Kochermodell mit dem Namen Scandinavia erlangen wollte. Die Parteien nahmen Verhandlungen auf, und Electrolux wurde von den bekannten schwedischen Geschäftsleuten Marcus Wallenberg und Hans Werthén vertreten. Als die Übernahme 1968 abgeschlossen war, folgte ein schneller Verkauf verschiedener Vermögenswerte in Ankarsrum. Die Übernahme von Ankarsrum wurde zum Standardmodell der Konsolidierung der Küchengeräteindustrie durch Hans Werthén, als Electrolux in der Folge mehr als 200 Konkurrenten aufkaufte, die Vermögenswerte verkaufte und dabei gute Gewinne erzielte. Im Jahr 1972 verkaufte Electrolux die Forstanlagen von Ankarsrum an das schwedische Forstunternehmen Holmen.

Während der Electrolux-Periode wurden neue Produkte eingeführt, die hauptsächlich Elektromotoren, Küchenmaschinen und Druckgussteile umfassten. In den 1990er Jahren wurden Scheibenwischanlagen für Automarken wie Volvo, Saab und Jaguar hergestellt. Es wurden Elektromotoren für Rasenmäher wie Flymo, Zündsysteme für VW und Kettensägen für Marken wie Husqvarna hergestellt. Der Druckguss von Zink- und Aluminiumkomponenten wurde hauptsächlich innerhalb der Electrolux-Gruppe geliefert.

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